Langkawi Urlaub: Sommer, Sonne, Kaktus...

… keine Wolke zu seh'n. Ein so völlig neues Reiseziel steht auf dem Plan: Strandurlaub auf Langkawi.

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Und wie beginnt man so ein traumhaftes Wochenende? 

Na klar, mit einem Abstecher in "Good-Old-Georgetown" auf Penang. Da die Fluggesellschaften diesmal auch nicht auf die Idee kamen durch Verspätungen oder irgendetwas anderes die Strapazierfähigkeit meines Geduldsfadens zu trainieren, saß ich gefühlt Sekunden nach meinem Feierabend bei einem Bier mitten in der "Love Lane" in Georgetown (ja die heißt so, und die schämen sich auch nicht dafür). Franzi und Nacho erwarten mich bereits mit dem zweiten Gin Tonic und so kann das Wochenende losgehen.



Mein Langkawi Urlaub


Aber erstmal ist da ja noch die Fährüberfahrt nach Langkawi von Penang aus. „Uh Laura, wenn du eh schon einen empfindlichen Magen hast, solltest du das besser vermeiden!“ - „Die schlimmste Überfahrt, die ich je erlebt habe!“ - wie haben sie mich alle vorgewarnt. Okay, keine Panik, sage ich mir während ich mir eine kleine Fähre zwischen meterhohen Wellen vorstelle, wo die Leute links und rechts vom Schiff kübeln, wenn sie nicht schon von der rauen See verschluckt worden sind.

Ich brauche nur einen von diesen Wundertabletten, die deinen Magen kurzfristig betäuben und dich am Besten auch. Und dann sitze ich da auf dieser Fähre, Tablette noch extra vorher eingenommen, damit sie wirken bevor ich direkt nach 5 min auf Toilette renne, und es passiert einfach nichts. Donaukaffeefahrt würde ich eher sagen. Warum höre ich überhaupt noch auf andere. Putzmunter erreichen wir Langkawi und diese Reise bleibt von vorne bis hinten ein Traum.

Unser erster Stop auf Langkawi ist natürlich direkt der Strand - das war der Plan. Aber erstmal essen. Angelockt von einem zwielichtigen Restaurantbesitzer, der sagt er kann uns alles servieren. Haha, mit der Antwort Käsespätzle hat er wohl nicht gerechnet. Aber sonst kriegen wir so ziemlich alles und auch sein Kellner guckt verdutzt als der uns gerade klar machen wollte, es gibt hier kein Bier!  Dann wurde er von seinem Chef zum nächsten Supermarkt geschickt, um uns welches zu holen. 

Wir übernachten im gechiiiiiiiilltesten Hostel zwischen hier und Kifferhausen. 

Ehrlich mal, muss denn das Backpackerleben so ein Klischee sein? Nimm ein tätowierten Menschen mit Rastalocken, dazu ein Hostel aus wild zusammengewürfelten Möbeln und die Wände voll mit Sprüchen von „Life is so easy“ und "The only anger that is here is the one you bring“. Würze das Ganze mit einer Brise „Alles ist easy, kein Stress“ und man hat das klassische Hostel in Südost-Chillen-Asien. 

 „Ja ich hab hier eure Buchung, aber irgendwie ist euer Zimmer belegt, aber kein Stress, einer von euch kann ja auch woanders schlafen“. Wow, das ist ein Leben. Wenn dem eines morgens sein rechter Fuß fehlen würde, würde der sich auch sagen: „Kein Stress, versuch ich erstmal nur mit dem anderen zu gehen…"

Unser Tagesprogramm ist Roller fahren durch die traumhaft schöne Landschaft, vorbei an Bergen, Plantagen, Häuser, Dörfern. 

Man bekommt auf dem Roller (neben dem Spaß) einfach soviel mehr mit, und ja auch Fliegen ins Gesicht. Frei beweglich auf der Insel düsen wir von Strand (Tanjung Rhu Beach) zu Strand, zu Wasserfall (Durian Perangin Waterfall), zu Restaurant, zu Aussichtspunkt (Langkawi Seilbahn) und zu ganztätigen Bootsausflügen in die Inselwelt (Anbieter).

Die Strände sind unfassbar leer und nur hin und wieder mit Einheimischen gespickt, die sich freuen Fotos von Europäern zu machen. Aber da denkt sich Nacho doch gleich: „Selfies kann ich selbst noch viel besser von uns machen“, und probiert seit dem eine halbe (!) Stunde, wie man ein Selbstauslöse-Sprung-Foto am besten macht. Franzi und ich schmeißen uns weg vor lachen. Als Nacho enttäuscht feststellt, dass Franzi mittlerweile auf dem Foto ist. Für ihre Haltung hätte sie von Heidi vermutlich kein Foto erhalten.

Da hätten wir uns eher von den Poser-Boys am Wasserfall ne Scheibe abschneiden sollen. Ehrlich mal! Da ist man an einem Ort, den man vermutlich jemandem bei dem Stichwort „Paradies“ beschrieben hätte. Außer dass dort nicht Adam wartet sondern 12 Adams, die aber auch nicht auf ihre Eva warten!  Sie waren viel zu beschäftigt ihre Muskeln unterm Wasserfall für das perfekte Foto in Szene zu setzen. "Eigentlich wie Fernsehen“, stellt Franzi richtig fest, während wir so gar nicht ungeniert uns das Spektakel anschauen. 

Und dann sind da noch diese traumhaften Sonnenuntergänge am Strand.



Der perfekte Sonnenuntergang auf Langkawi


Das einzige was diese perfekten Tage noch abrunden kann ist: ein eiskaltes Bier! Ich erkläre mich gleich freiwillig bereit dazu diese Mission auf mich zu nehmen und stapfe mit den restlichen 17 malayischen Ringit los, die wir noch am Strand haben. „3 beer please“, sage ich zu der Frau hinterm Tresen der ersten Strandbar, die ich angesteuert habe. „Sorry, no alkohol“, sagt sie und zeigt auf das Halal-Schild am Tresen. Na gut, respektiere ja die Religionen und gehe zur nächsten Bar. „Sorry, no alkohol!“ Bin ich immer noch in der gleichen Bar? Nein, auch diese hat sich den Reinheit des Verstandes verschrieben.

Sowas kann ich jetzt aber für meinen Sonnenuntergang gar nicht gebrauchen und gehe gleich eine Bar weiter. Andere Bar, andere Bedienung, selbe Antwort - man ist das anstrengend. „Where do I get Alkohol here?!“ - „Not at the beach.“ Ja, das habe ich langsam auch gemerkt. „Go back to the street, there are some supermarkets.“ Gut, dann gehe ich mal in meinem Strandkleidchen zurück auf die Hauptstraße. Was macht man nicht alles für seinen perfekten Sonnenuntergang. „3 beer please“, sage ich zum Besitzer hinter der Kasse, nachdem ich auf den ersten Blick in den Kühlregalen keines gefunden habe. Ich ahne schon, das hat seinen Grund. „No beer here.“ Sag mal ist das euer Lebensmotto? Sind wir die ersten Touristen hier, die mal auf die Idee gekommen sind am Strand ein Bier zu trinken? Mallorca würde lachend zusammen brechen, wenn es das hier mitbekommen würde.

Okay Laura, beruhig dich, einfach in den nächsten Laden. Ich gehe aus dem Supermarkt und sehe wie die Dämmerung schon langsam einsetzt. Oh nein, jetzt aber schnell! Ich stolpere zum nächsten Supermarkt der voller weiser Voraussicht schon ein „No beer“-Schild an die Eingangstür gehängt hat. Auf die Idee ist er gekommen, aber nicht darauf einfach welches anzubieten? Das selbe beim nächsten Laden. Ich werde langsam panisch. Hektisch halte ich einen jungen einheimischen an und frage ihn verzweifelt, wo man hier den Alkohol bekommt. Mittlerweile ist mir vollkommen klar, dass meine Panik nicht mehr von verpassen des perfekten Sonnenuntergangs kommt sondern nicht gerade versteckte Zeichen einer Sucht sind. Egal!

Er schickt mich in eine 10 min entfernte Mall, wo es einen Duty Free Geschäft geben soll, dass Alkohol verkauft. Keine 4 min später bin ich da! Und da steht es im Kühlregal. Kondensationstropfen lassen das Bier nahezu funkeln durch das Kühlschranklicht. 17 Ringit ca. 5 Bier, wunderbar! Ab zur Kasse, ich hab noch eine reale Chance auf die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs. „Passport please.“ Bitte was? „M'am, this is a Duty Free shop, I need your passport.“ Nicht ihr ernst. „I’m sorry, I don’t have my passport here.“ - „Okay, a picture on your phone from your passport is also fine.“ Ich schaue an mir und meinem Strandkleid runter, sie auch. „I don’t even have my phone here. I came directly from the beach“, stottere ich, den Tränen nah. „It’s okay“, schreitet plötzlich ihr Chef ein, „ you can have it.“ Hab ich wirklich so verzweifelt ausgesehen, dass er diese Ausnahme eingeht? Mir egal. Tatsächlich schaffe ich es noch rechtzeitig zurück, ich schmeiss mich in den Sand, zisch, danke Sonne fürs warten, es kann jetzt losgehen.