Mückenschutz - Wo und wie du dich schützen musst

Wer kennt das nicht? Jedes Jahr ist die Freude auf den Sommer groß. Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen lassen dich Pläne schmieden zu Grillabenden mit Freunden, Badetagen am See, Wanderungen in den Bergen oder Urlaub am Meer - Hauptsache viel Zeit draußen verbringen. Doch nach den ersten Sommernächten mit offenem Fenster fällt dir ein: der Sommer bringt nicht nur Gutes mit sich. Mücken kommen alle Jahre wieder und können einen schonmal in den Wahnsinn treiben. Dabei sind die kleinen Insekten hier in Deutschland noch harmlos. Spätestens vor dem Urlaub sollte man sich Gedanken machen: Gibt es in meinem Urlaubsziel Moskitos? Sind sie gefährlich? Und wenn ja, was kann ich tun, um mich zu schützen?  Wir klären dich über den optimalen Mückenschutz auf. 

Zunächst kommt es auf die Region an, in der du unterwegs bist. 

In Europa sind Mücken weitestgehend ungefährlich. Allerdings gab es auch hier in den letzten Jahren immer mehr Fälle, in denen Mückenstiche gefährliche Krankheiten übertragen haben. Mückenschutz ist also grundsätzlich nie verkehrt.

Bisher galten Mücken in Europa höchstens als lästig. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren einige Fälle, in denen Menschen nach einem Mückenstich am West-Nil-Fieber erkrankt sind. Die Krankheit wird durch den West-Nil-Virus (WNV) ausgelöst, welcher seinen Ursprung in Afrika hat. Der Virus ist vor allem durch Mücken in zuerst in den Mittelmeerraum vorgedrungen und hat sich von da aus weiter nach Norden ausgebreitet. Eine Infektion ist in den meisten Fällen nicht tödlich, kann aber für ältere Menschen oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich werden. Daher: auch in Europa solltest du auf Mückenschutz achten.

Ein ausreichender Mückenschutz ist bei einem Trip in afrikanische Länder unerlässlich. Malaria, Denguefieber, Gelbfieber, die Schlafkrankheit oder der Zikavirus sind die häufigsten Erkrankungen, die durch Mückenstiche im afrikanischen Raum übertragen werden. Gestochen werden kann man hier zu jeder Tages- und Nachtzeit. Einige Mücken sind nämlich tages- und andere eher nachtaktiv. Gegen manche Gefahren hilft ein äußerer Mückenschutz nicht aus. Vor deiner Afrikareise solltest du dich auf jeden Fall erkundigen, in welchem Land du welche Impfungen benötigst - für die Einreise in manche Länder ist eine Impfung sogar Pflicht. Gegen Gelbfieber kannst du dich zum Beispiel impfen lassen. Gerade bei einer Reise nach Zentralafrika empfehlen wir dir das dringend. Eine Impfung gegen Malaria, Denguefieber, die Schlafkrankheit oder den Zikavirus gibt es bisher leider noch nicht. Es gibt Medikamente, die man bei einem Aufenthalt in Malaria-Gebieten einnehmen sollte, jedoch sind einige Erreger inzwischen resistent dagegen. Daher ist es dringend zu empfehlen auf einen ausreichenden Mückenschutz zu achten. Was du dafür tun kannst, erklären wir dir weiter unten.

Vor allem in Südostasien ist Mückenschutz wichtig. Besonders Malaria, Denguefieber und die japanische Enzephalitis werden im asiatischen Raum von Mücken übertragen. Die japanische Enzephalitis kann Gehirnhautentzündungen hervorrufen und ist somit nicht ungefährlich. Gegen diesen Virus kannst du dich impfen lassen, daher erkundige dich vor einem Urlaub in Asien unbedingt, ob eine entsprechende Impfung in deinem jeweiligen Reiseziel empfohlen wird. 

Auch in Mittel- und Südamerika musst du dich vor Malaria, Denguefieber, dem Zikavirus und Gelbfieber in Acht nehmen. Vor allem der Zikavirus war von 2015-2017 in vielen Lateinamerikanischen Ländern verbreitet, allerdings sind die Erkrankungsfälle bereits deutlich zurückgegangen. Trotzdem ist auch hier ein ausreichender Mückenschutz dringend zu empfehlen. 

Wie bereits erwähnt, solltest du dich vor deiner Reise erkundigen, welche Impfungen für das jeweilige Land empfohlen werden. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, um dich zu schützen. Im Allgemeinen sind das:

Für einen ausreichenden Mückenschutz über Nacht empfehlen wir ein Moskitonetz. Diese Netze sind nicht teuer und bei der richtigen Handhabung sehr wirksam. Du solltest darauf achten, dass das Netz nicht zu klein ist, da sonst die Gefahr besteht, es im Schlafe zu berühren und herunterzureißen. Moskitonetze gibt es in verschiedenen Formen und somit auch verschiedene Schwierigkeitsgrade bei der Installation. Ein kastenförmiges Netz bietet mehr Platz, ist aber komplizierter anzubringen, während ein pyramidenförmiges Netz leichter zu fixieren ist, die Bewegungsfreiheit jedoch stärker einengt. Welches Netz das passende ist, solltest du individuell für dich entscheiden. Die empfohlene Maschenweite der Netze ist ebenfalls wichtig und richtet sich nach der kleinsten vorkommenden Mückenart. Je kleiner desto besser, jedoch können Moskitonetze mit zu kleinen Maschen die Sicht und die Luftzufuhr einschränken und sind dadurch unangenehmer. 

Repellents sind Mückenschutzmittel, die man auf die Haut auftragen kann, z.B. in Form von Mückensprays, Lotionen oder Gels. Sie sind sozusagen der am meisten verwendete Mückenschutz, vor allem in Europa. Am wirksamsten sind Mittel mit dem Wirkstoff DEET, welcher allerdings bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervorruft. DEET verhindert, dass die Mücken den körpereigenen Geruch wahrnehmen und schütz so am effektivsten vor Stichen. Dieser Mückenschutz wird daher auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Wie lange das Mittel dich schützt hängt von der Menge an DEET ab. 

Ein weiteres und besser verträglicheres Mückenschutzmittel ist Icaridin. Icaridin wird genauso wie DEET synthetisch hergestellt, ist allerdings milder und somit verträglicher. Der Nachteil ist, dass Icaridin ein weniger breites Wirkungsspektrum als DEET hat und unzuverlässiger sein kann. Welcher Wirkstoff am besten geeignet ist, verhält sich jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Besonders bei Kindern ist der Gebrauch mit Vorsicht zu genießen. In jedem Fall solltest du das Mittel vor deinem Urlaub auf Verträglichkeit testen.

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen, sträuben sich viele Menschen gegen synthetisch hergestellten Mückenschutz und greifen auf natürliche Mittel zurück. Viele Menschen setzen hierbei auf ätherische Öle. Vor allem Citronella wird in diesem Zusammenhang oft empfohlen, wirkt in der Praxis aber deutlich weniger effektiv als Mittel mit DEET oder Icaridin. Der Vorteil ist bei diesem natürlichen Mückenschutz wiederum, dass sie deutlich verträglicher sind. Vor allem für Kinder werden Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen empfohlen. Bei einem Aufenthalt in tropischen oder subtropischen Ländern, sollte man sich allerdings nicht ausschließlich auf natürliche Mittel verlassen.

Im Allgemeinen gilt: helle Kleidung ist ein besserer Mückenschutz als dunkle. Außerdem sollte sie so viel Haut wie möglich verdecken, um möglichst effektiv gegen Mückenstiche vorzubeugen. Darüber hinaus kann die Kleidung noch mit Mückenschutzsprays eingesprüht werden, um optimalen Schutz zu gewähren. Einige Mittel sind allerdings schädlich für bestimmte Textilien, deswegen solltest du dich vorher sorgfältig erkundigen, welches Schutzmittel für deine Kleidung geeignet ist. Wer ganz sicher gehen will, kann sich imprägnierte Kleidung besorgen. Diese ist bereits mückenabweisend und bleibt es auch nach mehreren Waschgängen. 

Besonders in tropischen und subtropischen Ländern ist ein Mückenschutz unerlässlich. Welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind richtet sich vor allem nach dem jeweiligen Urlaubsziel, sowie nach individuellen Verträglichkeiten. Für einen sorgenfreien Urlaub solltest du dich vorher genau erkundigen, welche Krankheiten in deinem Reiseziel verbreitet sind und ob du dich eventuell impfen lassen kannst oder sogar musst. Doch selbst mit einer Impfung solltest du nicht auf weiteren Mückenschutz verzichten. Die meisten Mückenschutzmaßnahmen kosten nicht viel und sind einfach zu handhaben. Und mal ganz ehrlich: Für einen unbeschwerten Urlaub lohnt sich die Investition allemal!