Urlaub in Vietnam - Das Land der Vielseitigkeit

Von Hanoi nach Phi Quoc in 14 Tagen. Die besten Tipps für deinen Urlaub in Vietnam.

lalissalie

Lange hatten wir uns auf diese Reise vorbereitet, lange hatten wir sie uns gewünscht. Und im Dezember 2022 war es endlich soweit, dann hieß es endlich: "Vietnam Urlaub, wir kommen!"


Anreise nach Vietnam

Ab Frankfurt flogen wir 11 Stunden lang bis Hanoi mit der Fluggesellschaft Vietnam Airlines. Zur Begrüßung gab es ein paar Snacks und ein warmes Handtuch. Nach 2 Stunden die erste warme Mahlzeit. Sonderbestellungen wie gluten- oder laktosefreie Gerichte wurden selbstverständlich entgegengenommen. Eine weitere warme Mahlzeit gab es kurz vor der Landung. Zwischendurch wurden immer wieder Getränke angeboten. Die Verpflegung an Bord war einwandfrei und die Besatzung zuvorkommend und freundlich.

Am Flughafen in Hanoi wurden wir von einem Fahrer abgeholt, der uns zu unserem ersten Hotel bringen sollte. Das Amorita Boutique Hotel liegt ganz in der Nähe des Hoán Kiem Sees, der für den Tempel in seiner Mitte bekannt ist. Da wir um 07:00 Uhr morgens Ortszeit ankamen, war unser Zimmer noch nicht bezugsbereit. Also hieß es 5-6 Stunden Zeit totschlagen. Zum Glück hatten wir am Flughafen bereits 100€ in 2.500.000 vietnamesische Dong gewechselt, sodass wir Geld zur Verfügung hatten. Unser Urlaub in Vietnam kann beginnen.



Hanoi - unser Urlaub beginnt


Hanoi ist der Inbegriff der asiatischen Großstadt: laut, schmutzig und voll. Schon morgens früh sind die Leute in Scharen unterwegs. Essen Eis, sitzen vor einer der unzähligen Garküchen oder spazieren um den See. Da an unserem Anreisetag das Tourismusfest begann, waren Schülergruppen unterwegs. Die Schüler fragten die Touristen und nannten ihnen die besten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir wurden von drei verschiedenen Gruppen angesprochen und wühlten uns durch einen Stapel Fragen und Bewertungen der Stadt.

Hanoi kannst du teilweise zu Fuß besichtigen. Ich empfehle Dir eines der zahlreichen Grab-Taxis oder Tuktuks. Wir waren zu Fuß unterwegs. Allerdings war ich von der langen Reise und nur zwei Stunden Schlaf so erschöpft, dass ich im Sitzen auf einer Parkbank kurz einschlief. Gesehen haben wir daher nur den Turtle Tower und den Tempel. Beide Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Mitte des Hoan Kiem Sees, das Ho Chi Minh-Mausoleum und die bekannte enge Straße, durch die ein Zug brettert. Den Zug selbst haben wir nicht gesehen. Er fährt nur zu bestimmten Zeiten durch die Straße. Hanoi hat einige kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten, sodass man einen schönen Tag dort verbringen kann. 

Um 14:00 konnten wir endlich unser Zimmer beziehen. Leider war uns nur ein einstündiges Nickerchen vergönnt, da irgendwo im Hotel gearbeitet und gebohrt wurde. Trotzdem fühlten wir uns danach deutlich fitter, sodass wir noch einmal raus gingen. Das Tourismusfest war im vollen Gange und wir sahen uns ausgiebig in den Geschäften um. Auf einem Nachtmarkt erstand ich eine Handtasche und in einem vom Hotelier empfohlenen Restaurant genossen wir eine Phô Ga. Eine vietnamesische Nudelsuppe mit Huhn (Phô Bo ist mit Rind). Eine Phô sollte man in Vietnam auf jeden Fall mal probieren, aber Achtung, sie ist korianderlastig!

Preise in Hanoi

  • Preis für eine Phô Suppe: ca. 50.000 Dong (2 EUR)
  • Preis für eine Cola: ca. 15.000 - 20.000 Dong 
  • Preis für ein Bier: ca. 5.000 Dong teurer als Cola
  • Transfer Flughafen - Hanoi: 15 USD
  • Übernachtung: Ca 15 EUR pro Person




Ninh Binh 


Am nächsten Tag wurden wir für unsere 3-tägige Rundreise durch Ninh Binh und Halong Bay abgeholt. Unser Gepäck konnten wir im Hotel lassen, obwohl wir nur eine Nacht dort gebucht hatten. So mussten wir nur für drei Tage Gepäck mitnehmen.

Ninh Binh stellte sich als eines der Highlights unserer Reise heraus 

Im Nachhinein bin ich traurig, dass wir nur einen Tag dort verbracht haben. Bitte besucht unbedingt Huang Ma! Am Flying Dragon Mountain findet ihr Gärten, durch die man spazieren kann. Außerdem einige Höhlen und den bekannten Aussichtspunkt, zu dem einen 1000 Stufen führen. Die Treppe teilt sich ungefähr zur Hälfte der Strecke, geht unbedingt nach links, zum höher gelegenen Punkt. Die Ausicht ist von dort in alle Richtungen einfach grandios!

Der Hoa Lu Tempel gehört zum klassischen Kulturprogramm, hat mich allerdings nicht begeistert. Ich hatte etwas pompöseres erwartet und war ein wenig enttäuscht.
Eine Tour mit dem Fahrrad lässt sich durch Ninh Binh ebenfalls sehr gut bewältigen. Dabei siehst Du die wunderschöne und oft noch unberührte Natur. In Ninh Binh sieht man, im Gegensatz zu den Touristenhotspots, noch sehr viele Bauern und ursprüngliche Lebensweisen.

Nachmittags haben wir noch eine zweistündige Fahrt über den Tam Coc Fluss gemacht. Mit einem Ruderboot fuhr uns eine Frau die vollen zwei Stunden über den See. Die Holzbank war zwar unbequem, aber ich hätte noch weitere Stunden im Boot sitzen können!
Man fährt an Felseninseln vorbei, auf denen sogar Affen leben, fährt durch Höhlen und um eine Pagode herum. Die Landschaft ist dort einfach unbeschreiblich schön!

Abends ging es für uns zur Übernachtung in eine Eco Lodge, und am nächsten Tag weiter nach Halong.
Diese Tour haben wir über Getyourguide.de gebucht, sodass wir uns um nichts kümmern mussten. Es war wirklich die beste Entscheidung, da sich der Transfer nach Halong noch als kleiner Stresspunkt herausstellen würde.





Halong Bay - nächster Stop in unserem Urlaub in Vietnam


Am frühen Morgen des dritten Tages in Vietnam wurden wir abgeholt, um zur Halong Bay zu fahren. Dort wollten wir eine Mini-Kreuzfahrt mit einer Übernachtung auf einem Schiff machen. Die Fahrt sollte 2,5 Stunden mit Pause dauern. Also entspannten wir uns etwas und bestaunten die Landschaft aus dem Busfenster heraus. Die Fahrt war die meiste Zeit sehr ruhig und stressfrei. Da bis hierhin alles glatt gelaufen war, machten wir uns keine Sorgen.

Halong Bucht


Kurz vor unserem Ziel wurde unser Fahrer jedoch unruhig. Er hielt am Straßenrand und sprang aus dem Bus, dafür stiegen drei andere Vietnamesen ein und redeten laut miteinander. Es stellte sich heraus, dass nicht alle Passagiere im Bus zum selben Ziel mussten. Zwei Gäste, die ebenfalls wie wir aus Deutschland kamen und die gleiche Tour gebucht hatten wie wir, wurden plötzlich aus dem Bus gebeten und sollten in ein Auto umsteigen. Sie fuhren weg und wir blieben zurück. Nach mehrmaliger Rückfrage wurde mir plötzlich ein Handy in die Hand gedrückt und ein unfreundlicher Mann am Telefon fragte mich, wie das Schiff heiße, zu dem wir wollen. Doch er sprach nur schlecht englisch, sodass die Kommunikation nicht sehr einfach war.  Wir schafften es aber irgendwie, dass er uns verstand und wurden dann endlich zu unserem Schiff gebracht. Die anderen beiden Deutschen kamen nach uns an. Ebenfalls komplett Schweiß gebadet und gestresst. Es stellte sich heraus, dass sie verwechselt wurden. Eigentlich hätten zwei andere Passagiere des Busses in das Auto steigen müssen.

Nicht ganz so pünktlich fuhr unser Schiff ab und wir bezogen unser Zimmer. Wir hatten das Glück, die Bugkabine zu bekommen, und hatten den ganzen Bug als Balkon! Die Kabine war ein Traum: Fenster überall, sodass man die herrliche Landschaft bestaunen konnte. Wir haben ein Bild von den Inseln bekommen, für die die Halong Bay so bekannt ist.

Zimmer bei Aspira Cruises


Auf dem Schiff gab es dann eine kleine Mahlzeit. Man lernt, wie Summerrolls gemacht werden und es gibt eine Cocktail Happy Hour. Am Nachmittag wurden wir mit einem Bambusboot durch Höhlen gerudert oder man konnte Kayak fahren. Zum Abschluss des Tages gab es ein Candle Light Dinner mit 5 Gängen. Es wurde vorher genau nachgefragt, wer welche Lebensmittelallergien hatte, sodass man mir ein Menü ohne Meeresfrüchte zusammenstellte. Anstatt des Hummers bekam ich Hühnchen und war mehr als glücklich damit!

Am nächsten Morgen wachten wir früh auf und wurden mit einem Sonnenaufgang über der Halong Bucht belohnt. Diese Kulisse ist einfach einzigartig und nicht umsonst ein UNESCO Weltnaturerbe! Wir entschieden uns dazu, noch ein wenig Kayak zu fahren und die Ruhe fernab des Schiffs zu genießen.

Auch hier hätten wir uns noch mal ein bis zwei Tage mehr gewünscht für unseren Urlaub in Vietnam. 

Über Getyourguide.de bekommt man auch mehrtätige Halong-Ausflüge, bei denen man dann die Inseln der Bucht besteigen kann. Wir hatten uns für die Kombination mit Ninh Binh entschieden. Im Nachhinein hätten wir beides gerne unabhängig voneinander und jeweils länger gemacht. Aber selbst in abgespeckter Form war es ein wirklich traumhafter Ausflug in unserem Urlaub in Vietnam!
Die Rückfahrt war außerordentlich entspannt. Unser Guide fuhr im Bus mit uns bis nach Hanoi zurück und wir konnten unser Gepäck im Hotel abholen, um unseren Trip nach Sapa fortzusetzen.

Preise in der Halong Bay

  • Preis für die 3-Tagestour über Getyourguide.de: ca. 280 EUR pro Person
  • Preis für die Getränke auf dem Schiff: ca. 35€ pro Person




Sapa, Vietnam


Von Hanoi aus fahren mehrere Reisebusse in das sechs Stunden entfernte Sapa. Wir wählten einen Schlafbus, in dem jeder Fahrgast ein eigenes Bett mit Wolldecke hatte und in dem es eine Toilette gab. Es wurde nur eine Pause in der Hälfte der Strecke eingelegt, sodass die Toilette ein absolutes Muss war. Die Fahrt an sich war sehr angenehm und entspannend. Ich schlief die Hälfte der Zeit und ruhte mich aus. Abends gegen 23:00 Uhr kamen wir in Sapa an und wurden vom Buspersonal sogar noch zu unserem Hotel gebracht. Wir hatten das KK Hotel Sapa gebucht. Wir bekamen ein Zimmer im 17. Stock mit Blick über das Tal, wie wir es uns gewünscht haben. Leider war ein dichter Nebel aufgezogen, sodass unser Blick vom Balkon nicht weiter ging als einen Meter.

Nebel in Sapa


Das Hotel KK Sapa ist allerdings toll. Das Zimmer gefiel uns sehr gut und das restliche Hotel ist modern und schön eingerichtet. Das inbegriffene Frühstück ist hauptsächlich asiatisch und englisch. Wir haben immer was Leckeres gefunden. Um uns nicht zu sehr zu ärgern, buchten wir für den folgenden Tag eine Tour mit einem privaten Fahrer außerhalb von Sapa. Wir fuhren durch das Gebirge, und je höher wir kamen, desto weniger Nebel war zu sehen. So war es uns möglich, die für Sapa typische Aussicht auf die Reisterrassen und den Silver Waterfall außerhalb von Sapa zu bewundern. Auf dieser Tour lernten wir außerdem etwas über den Anbau von Reis, von Tee und Rosen. 


Wir besuchten einen Markt, auf dem lebende Tiere verkauft wurden. Der Markt gehört zu einer Erfahrung, die ich lieber nicht gemacht hätte. Aber der Besuch dort hat mich stark dazu angeregt, über meinen Fleischkonsum nachzudenken. Denn der Umgang mit Lebewesen ließ dort sehr zu wünschen übrig.

Auch wenn diese Tour uns alles in allem den Sapa Aufenthalt deutlich verbessert hat, waren wir sehr enttäuscht von diesem Ort und hätten die drei Tage lieber woanders verbracht. Ich kann euch also nicht empfehlen, das Bergdörfchen im Dezember zu besuchen. Im Frühling zur Saat- und Erntezeit auf den Reisterassen soll Sapa aber traumhaft schön sein!

Preise in Sapa

  • Preis für 3 Nächte im KK Hotel Sapa: 90 EUR pro Person
  • Preis für eine privat geführte Tour: 92 EUR pro Person




Phu Quoc - unser letzter Stop


Die letzten sechs Tage unserer Reise wollten wir auf der Insel Phú Quoc verbringen, die Phuket in Thailand ähneln sollte. Wir blieben noch eine Nacht in Hanoi und reisten dann per Inlandsflug nach Phú Quoc. Dort wurden wir wieder vom Hotel abgeholt, begrüßt und zu unserem Zimmer begleitet. Gebucht hatten wir einen Bungalow im Ocean Bay Resort and Spa, der unsere Erwartungen übertraf. Mit offenem Naturbadezimmer, Meerblick und direkter Strandlage konnten wir den Urlaub entspannt ausklingen lassen.
Phu Quoc hat einiges zu bieten! Für Feinschmecker und kulinarische Entdecker ist der Nachtmarkt in der Inselhauptstadt Duong Dong die richtige Wahl. Will man mit einem Roller fahren, kann man das auf der Insel ebenfalls aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens gut machen. Im Süden der Insel gibt es die weltweit längste Seilbahn, die bis zu einer weiteren Insel führt. Der Ort rund um die Seilbahn wurde der Amalfiküste Italiens nachempfunden. Derzeit wimmelt es dort noch von leer stehenden Gebäuden und Bauarbeitern. In Zukunft soll es das kleine Italien Asiens werden.

In der Nähe von Duong Dong gibt es einen Ort, der Venedig sehr ähnlich sieht. Auch hier sind ein Kanal mit Gondolieren, einem Glockenturm, der dem des Markusdoms sehr nahe kommt und zahlreiche bunte Häuschen zu finden. Der Suoi Tranh Wasserfall ist eine Reise wert. Im Schatten der Bäume kann man wunderbar die Seele baumeln lassen und dem Plätschern des Wassers lauschen.
Am Sunset Sanato Beach findet man zwischen im Meer und am Strand aufgebauten Skulpturen sämtliche Hobbyfotografen der Insel, die zum Sonnenuntergang die perfekten Fotos schießen möchten. Der Starfish Beach lohnt sich meiner Meinung nach nicht wirklich. Der Strand war sehr dreckig und ständig wird man angesprochen, ob man im Restaurant nicht was essen möchte. Trotzdem sind einige Seesterne im Wasser, von denen der Strand seinen Namen hat. 


Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass Phú Quoc ganz in Ordnung ist, jedoch fand ich die Insel für einen Badeurlaub eher ungeeignet. 

Wenn ich ins Meer ging juckte und brannte innerhalb von Sekunden meine ganze Haut, womit ich bisher nirgendwo sonst Probleme hatte. Die von uns gebuchte Schnorcheltour war ebenfalls etwas enttäuschend. Es gab keine besondere Fischvielfalt zu bestaunen aber als tagesfüllender Ausflug war es ganz okay. Trotzdem gibt es auch in Phu Quoc einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen. 

  • Preis Schnorcheltour: ca. 50,00 EUR pro Person
  • Roller mieten 8 Stunden: 100.000 VND
  • Eintritt Wasserfall: ca. 1,00 EUR pro Person
  • Eintritt Sunset Sanato: 150.000 VND pro Person



Fazit unseres Urlaub in Vietnam

Unsere Reise durch Vietnam lief nicht immer so, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Im Großen und Ganzen lief es gut. Vietnam ist aufgrund der Natur ein Ort, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte. Ich empfehle, nicht im Dezember zu fliegen, da man dann mit viel besserem Wetter zu rechnen hat, als wir hatten. Im Süden waren es 30 Grad, im Norden, wo wir unsere erste Woche verbrachten, nur zwischen 10 und 18 Grad. 



Sollte ich noch mal nach Vietnam fliegen, würde ich mir diesmal noch das Mekong Delta und die Nationalparks im Zentrum des Landes ansehen. Mir fehlten auf unserer Reise ein bisschen der Dschungel und die tropischen Tiere. Die Gesamtkosten unserer Reise (Unterkünfte, Einkäufe, Mahlzeiten, Flüge usw) beliefen sich auf ungefähr 2.200 EUR pro Person. Wobei fast die Hälfte davon nur für die Flüge drauf ging. Vietnam an sich ist ein super günstiges Land. Man könnte dort noch durchaus günstiger Essen. Wir wollten immer im Mittelmaß bleiben, da ich Angst hatte, irgendetwas nicht zu vertragen. Mit Unverträglichkeiten hatten wir keinerlei Probleme.

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